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Die Maßnahmen der Strategie im Land Bremen

Für das Land Bremen wurden in der Klimaanpassungsstrategie neun Schlüsselmaßnahmen festgelegt. Einen Überblick über die einzelnen Maßnahmen finden Sie direkt hier auf dieser Seite. Springen Sie einfach zum jeweiligen Absatz.
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  1. Bedarfsprüfung für eine Stadtklimaanalyse in Bremerhaven
  2. Fachkarte zur Sicherung und Weiterentwicklung klimatisch relevanter Grünflächen und -korridore in Bremerhaven
  3. Monitoring des Grundwassers
  4. Adaptives und phänologisches Schutzgebietsmanagement
  5. Sicherstellung langfristig klimawandelgerechter Küstenschutzsysteme
  6. Informationskampagne zur Klimaanpassung für Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Öffentlichkeit
  7. Integriertes Konzept zur Bewältigung von Extremwetterereignissen
  8. Klimaanpassungskonzepte für die Hafenanlagen
  9. Modellierung klimawandelbedingter Grundwasseränderungen

1. Bedarfsprüfung für eine Stadtklimaanalyse in Bremerhaven

Ausschnitt aus der Klimatopkarte für Bremerhaven. Quelle: GEO-NET 2016
Ausschnitt aus der Klimatopkarte für Bremerhaven. Quelle: GEO-NET 2016

Im Rahmen der Aufstellung des Landschaftsprogramms in Bremerhaven wird geprüft, inwieweit ein Bedarf besteht, für die Stadtgemeinde Bremerhaven eine Stadtklimaanalyse durchzuführen. Hierzu werden zunächst die Ergebnisse der Temperaturmessfahrten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ausgewertet. Darauf aufbauend wird entschieden, ob ein Bedarf an weiterführenden Modellierungen besteht, oder ob eine kartografische Analyse und Darstellung der Stadtklimatope bzw. des Versiegelungsgrades für die Stadtgemeinde Bremerhaven ausreichend ist. (Anmerkung: Eine Bewertung hat bereits stattgefunden. Eine Stadtklimaanalyse ist bereits in Planung.)

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2. Fachkarte zur Sicherung und Weiterentwicklung klimatisch relevanter Grünflächen und -korridore in Bremerhaven

Grünfläche und Weganlage. Quelle: Thomas Knode
Grünfläche und Weganlage. Quelle: Thomas Knode

Im Rahmen der Neuaufstellung des Landschaftsprogramms für Bremerhaven wird eine Fachkarte erstellt, welche die stadtklimatisch relevanten Grünflächen und Grünkorridore darstellt und Planungshinweise zur Verbesserung der bioklimatischen Situation in verdichteten und thermisch vorbelasteten Siedlungsräumen gibt. Die Fachkarte gibt auch Hinweise, in welchen Stadtgebieten Frischluftbahnen durch die Entwicklung angrenzender Brachflächen zu Grünflächen gestärkt werden können. Als begleitende Maßnahme wird ein Brachflächenkataster für Bremerhaven erarbeitet. Außerdem werden Steuerungsgruppen zwischen Naturschutz und Landwirtschaft bzw. Naturschutz und Gewerbe zur klimagerechten Lösung von Flächennutzungskonflikten (unter Einbindung des Landkreises Cuxhaven) etabliert.

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3. Monitoring des Grundwassers

Grundwassermesspegel. Quelle: SUBV
Grundwassermesspegel. Quelle: SUBV

Aufbauend auf den bisherigen Untersuchungen des Geologischen Dienstes für Bremen (GDfB) werden die durch den Klimawandel bedingten Veränderungen des Grundwassers im Rahmen des optimierten Monitorings weitergehend modelliert und analysiert. Außerdem sollen durch weitere Messpunkte und kürzere Messungszyklen sowie durch die Optimierung der kurzfristigen Datenverfügbarkeit
flächendeckend die gefährdeten Gebiete für Setzungen oder Vernässungen identifiziert werden. In Bremerhaven wird das Monitoring im Hinblick auf eine möglicherweise zunehmende Versalzung des Grundwassers infolge eines beschleunigten Anstiegs des Meeresspiegels intensiviert.

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4. Adaptives und phänologisches Schutzgebietsmanagement

Schild zur Anzeige eines Naturschutzgebietes. Quelle: Adam Nowara
Quelle: Adam Nowara

Das adaptive Schutzgebietsmanagement ist u. a. erforderlich, um rechtliche Verpflichtungen zur Sicherung des Status quo und Erreichung spezifischer Entwicklungsziele (Europäisches Schutzgebietsnetz Natura 2000, naturschutzrechtliche Kompensationsverpflichtungen) dauerhaft, auch unter den Bedingungen des Klimawandels, zu erfüllen. Die Fortschreibung der monitoringbasierten Managementpläne sowie die witterungsangepasste Gebietsbetreuung (adaptives und phänologisches Schutzgebietsmanagement) werden in Kooperation mit den landwirtschaftlichen Betrieben in Bremen und Bremerhaven verstetigt und ausgeweitet.

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5. Sicherstellung langfristig klimawandelgerechter Küstenschutzsysteme

Weserdeich Bremerhaven. Quelle: SUBV
Weserdeich Bremerhaven. Quelle: SUBV

Angesichts der Unsicherheiten, mit denen die Klimaprojektionen verbunden sind, werden die im Generalplan Küstenschutz gelisteten Maßnahmen kontinuierlich überprüft und ggf. angepasst. Dadurch soll sichergestellt werden, dass die Schutzeinrichtungen und Notfallsysteme anhaltend funktionsfähig bleiben. Um die Entwässerung des Binnenlandes unter Berücksichtigung des Meeresspiegelanstiegs dauerhaft zu gewährleisten, sollen u. a. die untergeordneten Gewässer (Gräben) neu erfasst, die Dimensionierung der Schöpfwerke geprüft und die Verwundbarkeit kleinerer Flussläufe gegenüber extremen Regenereignissen bei gleichzeitig auftretenden Sturmfluten untersucht werden.

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6. Informationskampagne zur Klimaanpassung für Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Öffentlichkeit

Zwei Menschen vor einem BREsilient Informationsstand. Quelle: Henry Fried
BREsilient Informationsstand. Quelle: Henry Fried

Kommunikation und Information sind von zentraler Bedeutung, um öffentliches Bewusstsein über die Risiken und Chancen des Klimawandels zu schaffen sowie Wissen über Klimafolgen und Anpassungsmöglichkeiten aufzubauen. Das Land und die beiden Stadtgemeinden werden hierzu geeignete Kommunikationsstrukturen und Instrumente entwickeln, fortführen und intensivieren.
Insbesondere sollen die Bedeutung der Klimaanpassung für die Lebensqualität in den Stadtgemeinden hervorgehoben und die BürgerInnen und Unternehmen zur Eigenvorsorge motiviert werden.

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7. Integriertes Konzept zur Bewältigung von Extremwetterereignissen

Abpumparbeiten der Feuerwehr nach einem Starkregenereignis. Quelle: Thomas Joppig
Abpumparbeiten der Feuerwehr nach einem Starkregenereignis. Quelle: Thomas Joppig

Um Extremwetterereignisse in Bremen und Bremerhaven in Zukunft gemeinsam noch besser bewältigen zu können, soll – ergänzend zu bestehenden Notfallstrategien – durch das Land Bremen in Zusammenarbeit mit den beiden Stadtgemeinden ein integriertes ressortübergreifendes Konzept entwickelt werden, das unter anderem auf eine Optimierung der Daseinsvorsorge abzielt sowie den verstärkten Austausch zwischen Einsatzkräften, Behörden und freiwilligen Helfern unterstützt. Durch eine Krisensimulation für verschiedene Ereignisszenarien mit Bezug zum Klimawandel (Stromausfall, Überflutung, lange Trockenheit, extreme Hitze, etc.) sollen die Arbeitsweisen, Handlungsabläufe und die notwendigen Grundvoraussetzungen der jeweiligen Akteure für die Ereignisbewältigung kommuniziert und in einem integrierten ressortübergreifenden Handlungskonzept abgestimmt und zusammengefasst werden.

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8. Klimaanpassungskonzepte für die Hafenanlagen

Hafenanlagen Containerhaven. Quelle: Pixabay
Hafenanlagen. Quelle: Pixabay

Für die Hafenanlagen in Bremen und Bremerhaven werden (in Abstimmung mit dem Projekt „Port-Klima“ der Hochschule Bremen) regionalisierte, teilräumliche Klimaanpassungskonzepte erarbeitet, um die zukünftige Betriebs und Funktionsfähigkeit sicherzustellen. Zum einen wird der Wissensstand zu absehbaren Veränderungen durch den Klimawandel und möglichen Folgewirkungen zusammengestellt. Zum anderen erfolgt eine sektor- und standortbezogene Überprüfung der damit verbundenen Risiken und Chancen. Abgeleitet sollen resilienzsteigernde Maßnahmen und Projekte (insb. in der Hafenentwicklung, im Hafenbau und im Zusammenhang
mit Kompensationsmaßnahmen) identifiziert und vorbereitet sowie auf störungsunanfällige Transportketten hingewirkt werden.

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9. Modellierung klimawandelbedingter Grundwasseränderungen

Ausschnitt Grundwassermodellierung Bremerhaven. Quelle: MUST/GDfB
Ausschnitt Grundwassermodellierung Bremerhaven. Quelle: MUST/GDfB

Mit Modellrechnungen sollen die möglichen Veränderungen des Grundwasserstands im Land Bremen für die kommenden Jahrzehnte ermittelt werden. Während für den aktuellen Grundwasserstand entsprechende Karten zur Verfügung stehen, gibt es für die zukünftigen Veränderungen noch erhebliche Unsicherheiten. Die künftigen Entwicklungen sollen bestmöglich abgeschätzt
werden. Die Ergebnisse der Modellrechnungen werden Planungs- und Ingenieurbüros, Betrieben und Privatpersonen durch den Gewässerkundlichen Landesdienst des Senators für Umwelt, Bau und Verkehr zur Verfügung gestellt.

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